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4. Mai 2012

Beeindruckende Einweihung des Hexapod

Vor Kurzem wurde in Hamburg der von FGB Steinbach entwickelte Hexapod-Prüfstand offiziell seiner Bestimmung übergeben. Im Rahmen einer von der Technischen Universität Hamburg-Harburg organisierten Einweihungsfeier durften 100 handverlesene internationale Gäste den beeindruckenden Probelauf des Prüfstands live an den Bildschirmen im Kontrollraum miterleben. Neben dem Fernsehteam des NDR, hatte unter anderem auch die WELT und die BILD-Zeitung seine Reporter entsandt, um bei diesem besonderen Event mit dabei zu sein.

Mit der offiziellen Einweihung darf sich die TU Hamburg-Harburg nun stolzer Besitzer jener Prüfanlage nennen, die von dem Sälzer Unternehmen in der speziellen Hexapod-Bauweise (griechisch für die sechs Füße des Geräts) realisiert wurde. Die Umsetzungsdauer von der Bestellung bis zur endgültigen Übergabe betrug mehr als 18 Monate. Die finanziellen Mittel in Höhe von 3,5 Mio € für die Prüfanlage und die eigens dafür errichteten Halle auf dem Campus wurden größtenteils von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) aufgebracht.

Der Hexapod gilt momentan in wissenschaftlichen Fachkreisen bezogen auf sein Leistungsspektrum als weltweit einmalig. Denn die Großanlage an der TU Hamburg ermöglicht erstmals in einem universitären Umfeld mechanische Tests an größeren Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen unter komplexen realitätsnahen Bedingungen durchzuführen. Künftig können auf der Prüfmaschine beispielsweise Bordküchen von Flugzeugen, Flugzeugrumpfsegmente sowie Luftfedern von Eisenbahnen genau den Belastungen und Vibrationen ausgesetzt werden, die im realen Betrieb vorherrschen.

Die Prüfanlage soll zudem in wissenschaftlicher Vernetzung parallel von 3 Lehrstühlen, dem Institut für Zuverlässigkeitstechnik (Prof. Weltin), dem Institut für Produktentwicklung und Konstruktionstechnik (Prof. Krause)  sowie dem Institut für Kunststoffe und Verbundwerkstoffe (Prof. Schulte) genutzt werden, wovon sich die Universität zusätzliche Synergien in der Forschung verspricht.

Für die zukünftige Entwicklung neuer Verbundwerkstoffe für Flugzeuge, Windkraftanlagen und Autos ist der von FGB entwickelte und gebaute Hexapod von zentraler Bedeutung. Faserverbundwerkstoffe bieten für den Leichtbau erhebliche Vorteile. Sie bestehen aus Glas- oder Kohlenstofffasern im Verbund mit Harz und sind viel leichter als zum Beispiel Stahl und dennoch stabiler. Mit der neuen Anlage werde in Deutschland eine für die Grundlagenforschung bisher nicht verfügbare Technik zum Einsatz gebracht und eine zentrale Lücke zwischen materialwissenschaftlicher Grundlagenforschung und praktischer Anwendung geschlossen, heißt es in der Pressemitteilung der Hochschule.

Ein Hexapod bietet die größtmögliche Flexibilität einer Prüfmaschine. Denn die zu prüfenden Bauteile können hier gleichzeitig in den drei Raumrichtungen – oben/unten, vor/zurück, rechts/links – sowie in jeweils einer Drehbewegung um jede dieser Raumachsen bewegt werden. Aufgrund der hohen dynamischen Belastungen wurde für den Hexapod-Prüfstand ein 350 Tonnen schweres Spezialfundament gebaut, das die im laufenden Betrieb entstehenden dynamischen Kräfte von bis zu 50 Tonnen sicher aufnimmt.

Das erfolgreich abgeschlossene Projekt fügt sich nahtlos ein in die seit vielen Jahren enge Verbindung von FGB zu Hochschulen und Forschungsinstituten. Das Sälzer Unternehmen, welches zur Steinbach-Gruppe gehört, entwickelt und baut mit seinen 160 Mitarbeitern individuelle Automatisierungs- und Prüftechniklösungen für Kunden auf der ganzen Welt. Aufgrund von immer neuen, anspruchsvollen Aufgaben bietet das Unternehmen attraktive Arbeitsplätze für Ingenieure und Facharbeiter und erweitert momentan seine Kapazitäten in verschiedenen Bereichen.


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